Training der Grobmotorik

Der Bereich der Grobmotorik umfasst Bewegungsabläufe wie z.B. Laufen, Klettern, Balancieren und Schaukeln, aber auch Sitzen und Stehen.

Durch eine individuell an den Entwicklungsstand angepasste Therapie wird der Gleichgewichtssinn spielerisch geschult und eine verbesserte Koordination der Bewegungen erarbeitet.

Wissenschaftliche Fundierung:

„Bezüglich der motorischen Fähigkeiten verbesserten 68% der Kinder ihre Leistungen, 25% der Kinder, deren Leistungen zu Beginn unterdurchschnittlich waren (T-Wert unter 40), steigerten sich bis in den Normbereich (T-Wert ab 40 aufwärts). Die größten und statistisch signifikantesten Verbesserungen zeigten sich dabei bei der Auge-Hand-Koordination, der Kraft, dem statischen Gleichgewicht und der Beweglichkeit.“

aus: Hüttemann S, Brauchle G, , Interventionsstudie ergotherapeutischer Leistungen: Motorik, visuelle Wahrnehmung und Intelligenz bei Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen Kinder- und Jugendmedizin 2011;11(6):359-63

Neurolinguistisches Programmieren (NLP) für Kinder

Mit der Methode des NLP und deren verschiedenen Techniken sollen Kindern Vertrauen und Zuversicht in ihre eigenen Fähigkeiten vermittelt und ggf. Lernblockaden aufgelöst werden.

Das NLP bietet viele Werkzeuge zur Verhaltensänderung, die auf ressourcenorientierten imaginativen Verfahren beruhen und die Kinder dabei unterstützen, besser zu lernen und selbstbewusster zu werden.

Der Einsatz von NLP-Techniken eignet sich insbesondere bei folgenden Themenstellungen:

  • Vermittlung von Vertrauen und Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten
  • Auflösen von Schulängsten und Lernblockaden
  • Vorbereitung auf Klassenarbeiten / Tests
  • Vermittlung von Lerntechniken
  • Konfliktmanagement bei Mobbing
  • spezielle Unterstützung bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten wie z.B. Lese-/Rechtschreibschwäche sowie Rechenstörungen
  • Therapie von emotionalen Störungen / Störungen des Sozialverhaltens

Alert-Programm

Das Alert-Programm zielt auf die Verbesserung der Selbstwahrnehmung und Selbstregulierung in Bezug auf ein günstiges Aktivierungsniveau zum Lernen.

Mithilfe unterschiedlicher Strategien sollen die Kinder lernen, ihren Wachsamkeitszustand bzw. ihr Aktivierungsniveau selbst zu regulieren, um somit das Lernen zu optimieren, denn nur ein optimaler Wachsamkeitsgrad ermöglicht das effiziente, konzentrierte Erledigen von Aufgaben.

Beim Alert-Programm werden Techniken der Sensorischen Integration mit kognitiven Ansätzen verknüpft.

In Analogie an einen „Motor“ wird der Wachsamkeitsgrad der Drehzahl eines Motors veranschaulicht, der nicht auf zu hohen oder zu niedrigen Touren laufen soll. Die Kinder sollen mithilfe des Programms lernen, die Drehzahl ihres eigenen Motors der jeweiligen Situation anzupassen und sich somit selbst zu regulieren und den optimalen Wachsamkeitsgrad zu erreichen.

Bobath-Konzept

Das Bobath-Konzept ist ein bewährtes bewegungstherapeutische Behandlungsmethode für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen aufgrund neurologischer Funktionsstörungen.

Die Behandlungsmethode wird eingesetzt bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborener oder erworbener zerebraler Bewegungsstörung, bei Entwicklungsverzögerungen unklarer Genese sowie neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen.

Das Ziel der Behandlung ist die Optimierung aller Funktionen über eine Verbesserung der Haltungskontrolle sowie der Aufbau von selektiven Bewegungen durch unmittelbare Führung durch den Therapeuten. Durch die Therapie soll der Patient anhand ausgewählter Bewegungen, Bewegungsübergänge oder Lagewechsel lernen, seine Muskelspannung zu kontrollieren und „falsche“ Bewegungsmuster abzubauen, um dadurch wiederum eine größtmögliche Selbstständigkeit und Sicherheit im Alltag zu erreichen.

Das Konzept basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich an den Ressourcen des Patienten.

 

nach: Vereinigung der Bobaththerapeuten Deutschlands e.V. (2016). Das Bobath-Konzept. Zugriff am 14. November 2016 unter  http://www.bobath-vereinigung.de/

Sensorische Integration (SI)

Die Behandlungsmethode der SI orientiert sich an den aktuellen Prinzipien der Ergotherapie.

Als oberstes Ziel gilt das Erlernen von individuell abgestimmten, alltagsrelevanten Fähigkeiten/ Fertigkeiten, die sich nach der psychosozialen Lebenswelt des Kindes richten.

Durch spezielle sensorische Informationen, die im Zusammenhang mit mehr oder weniger komplexen Aufgabenstellungen bzw. Tätigkeiten angeboten werden, sollen die Wahrnehmungsverarbeitung gefördert und bestehende Dysfunktionen verbessert werden.

Die unmittelbaren Bezugspersonen werden in den therapeutischen Prozess aktiv mit eingebunden.

Auditives Wahrnehmungstraining

Eine altersentsprechende auditive Wahrnehmungsleistung gehört zu den Fähigkeiten, die z.B. von großer Bedeutung für das Erlernen des Lesens und Schreibens sind.

Unter auditiver Wahrnehmung versteht man die Weiterleitung von Hörreizen sowie die adäquate Aufnahme, Verarbeitung und Auswertung in den Hör- und Sprachzentren des Gehirns.

Mithilfe diverser Programme zur Förderung auditiver Leistungen können wir Kinder jeder Altersgruppe gezielt fördern.

Visuelles Wahrnehmungstraining

Die Fähigkeiten der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung sind für das Erlernen des Lesens und Schreibens von elementarer Bedeutung.

Die visuelle Wahrnehmungsverarbeitung führt über die Reizaufnahme, das Erkennen von Mustern und Unterschieden, den Abgleich mit früheren Erfahrungen und die Interpretation zu einer angemessenen Reizantwort.

In der Therapie werden die verschiedenen Bereiche der visuellen Wahrnehmung über Spiele, Papier-Bleistift-Angebote oder handwerkliche Techniken gefördert.

Wissenschaftliche Fundierung:

„Im Bereich der visuellen Wahrnehmung steigerten sich die Kinder – mit Ausnahme der Visuomotorik – in allen Subkategorien signifikant (p<0,001). Fast 80% der Kinder, deren Werte eingangs im unterdurchschnittlichen Bereich lagen (T-Wert unter 40), verbesserten ihre visuelle Wahrnehmungsleistung im Therapiezeitraum bis in den Normbereich.“

aus: Hüttemann S, Brauchle G, , Interventionsstudie ergotherapeutischer Leistungen: Motorik, visuelle Wahrnehmung und Intelligenz bei Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen Kinder- und Jugendmedizin 2011;11(6):359-63

Therapieprogramm für Kinder mit aggressivem Verhalten (THVA)

Das Therapieprogramm stellt ein umfassendes Behandlungspaket zur multimodalen Therapie von Kindern mit aggressiven Verhalten, besonders gegenüber Gleichaltrigen, im Alter von 6 bis 12 Jahren dar.

Der Schwerpunkt der Interventionen liegt in der Schulung der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung, der Entwicklung und Stärkung von Impulskontrolle, dem sozialen Problemlöse- und Fertigkeitstraining sowie auf der Modifikation sozialer Interaktionen.

Ansatzpunkt für die kindzentrierten Interventionen sind individuelle, reale Problem‐Situationen, in denen das Kind aggressives Verhalten gegenüber anderen zeigt.

Das Therapieprogramm bezieht individuelle Situationen (innerhalb der Familie und der Schule) mit ein.

Wissenschaftliche Fundierung:

„Eine Studie zeigte, dass das Therapieprogramm eine gute praktikable Intervention in den klinischen Alltag ist. Die Behandlungszufriedenheit der Eltern lag im sehr guten bis guten Bereich. Therapeutische Effekte konnten bezüglich der Reduktion der aggressiven Symptomatik und der Verbesserung psychologischer Merkmale des Kindes (sozial-kognitive Informationsverarbeitung, Impulskontrolle, soziale Fertigkeiten) und dem Erziehungsverhalten der Bezugsperson nachgewiesen werden, wobei nicht alle Effekte statitisch signifikant waren, was jedoch hauptsächlich durch die geringe Stichprobengröße bedingt zu sein scheint.“

aus: Görtz-Dorten A., Döpfner M., Therapieprogramm für Kinder mit aggressivem Verhalten (THAV), S. 28