Wahrnehmungstherapie nach Affolter

Das Affolter-Modell (auch St. Galler Modell genannt) ist ein neurophysiologisches Konzept, das bei Kindern und Erwachsenen angewendet wird, die aufgrund von Schädigungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) unter Wahrnehmungsstörungen leiden. Es findet u. a. Anwendung bei:

  • entwicklungsauffälligen Babys und Kleinkindern
  • Schulkindern mit Lernschwierigkeiten
  • Entwicklungsstörungen der Motorik
  • kombinierten Störungen
  • tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (z.B. Autismus, Rett-Syndrom)
  • Patienten mit erworbenen zerebralen Schäden (z.B. Schlaganfall, Schädelhirntrauma)

Zentraler Aspekt der Therapie stellt das sogenannte „therapeutische Führen“ dar, bei dem der Körper des Betroffenen in alltäglichen Bewegungen vom Therapeuten geführt wird.

Die Therapie nach dem Affolter-Modell zielt sowohl auf die (Re-) Organisation des Zentralen Nervensystems als auch auf die Verbesserung der Wahrnehmung und der Störungen im visuellen, akustischen, motorischen und kognitiven Bereich ab. Durch das Üben der für den individuellen Patienten relevanten alltäglichen Handlungen soll deren selbstständiges Handeln gefördert werden.