Kognitiv-therapeutische Übungen nach Perfetti

Beim Konzept der „Kognitiv-therapeutischen Übungen“ nach Perfetti werden bei neurologischen Erkrankungen, wie z. B. nach einem Schlaganfall, MS, Gehirntumoren, Schädelhirntrauma o.ä., angewendet.

Ziel der Therapie ist die Reorganisation des Nervensystems, welches sich aufgrund der Schädigung in einem pathologischen Zustand befindet. Diese Reorganisation beginnt zunächst im Gehirn und führt letztlich zu einer Veränderung im Bereich der Muskelkontraktionen. In der Behandlung werden allerdings keine bestimmten Bewegungsabläufe direkt wiedererlernt, da man annimmt, dass dies zu abnormalem kompensatorischem Bewegungsverhalten führt.

Dem Patienten sollen bestimmte Strategien

  1. für die Informationsaufnahme und -verarbeitung
  2. für die Variabilität und
  3. für die Fähigkeit, einzelne Bewegungselemente kontrollieren zu können,

vermittelt werden, die ihm erlauben, erneut so normal wie möglich zu handeln und wieder physiologische Bewegungen bestmöglich auszuführen.

Als »Arbeitsinstrumente« dieses Konzeptes gelten die kognitiven Prozesse der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, der Wahrnehmung, der Vorstellungskraft und der Sprache.

Die „kognitiv therapeutischen Übungen“ sind in ihren Teilaspekten auf den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien konstruiert und entwickeln sich analog der neuen Erkenntnisse weiter.

nach: Perfetti C. (1997) Der hemiplegische Patient – Kognitiv-therapeutische Übungen. Pflaum Verlag, München.